Die Ausseer Gespräche 2022, die dieses Jahr zum 13. Mal stattfanden, widmeten sich vom 23.–25.6.2022 im Congress Bad Aussee dem Thema „Bildung – zwischen Ideal und Wirklichkeit“. Dieses Symposiumsformat, das die Tradition der intellektuellen Sommerfrische im Salzkammergut aufgreift, bringt Wissenschaft und Kunst in Österreichs Kernlandschaft und wird zunehmend auch international wahrgenommen. Forschende und künstlerisch Tätige unterschiedlichster Disziplinen und aller Lebensalter diskutierten drei Tage lang gemeinsam mit Studierenden und dieses Jahr auch mit zwei Bad Ausseer Gymnasiumsklassen. In Vorträgen, Seminaren, einer Podiumsdiskussion und einem Gesprächskonzert wurde das Thema „Bildung – zwischen Ideal und Wirklichkeit“ aus geistes- und naturwissenschaftlicher, aber auch künstlerisch forschender Perspektive erörtert. Nachdem im Corona-Jahr 2020 die Gespräche abgesagt worden waren, und sie im letzten Jahr hybrid hatten stattfinden müssen, war es heuer wieder möglich, das gesamte Programm mit kleinem Ausflug samt Wanderung und Schlusskonzert (lecture recital) durchzuführen. Die Diskussionen, die das Phänomen Bildung im Spannungsfeld zwischen Humboldtschem Ideal und akademischem Kapitalismus thematisierten und Begriffe wie Kompetenzerwerb, Urteils- wie Persönlichkeitsbildung, Künstliche Intelligenz, aber auch praktische, curriculare wie ethische Fragen medizinischer und musikalisch-künstlerischer Ausbildung erörterten, wurden bereits im Saal lebhaft geführt; zu Tisch aber entstanden fernab von Evaluationsdruck und Publikationszwang neue Kooperationen, Projekte und akademische Freundschaften.
Im bewährten interdisziplinären Vorbereitungsteam, das die Programme zusammenstellt, wird es ab nächstem Jahr zu einer Änderung kommen: Prof. em. Gerd Kühr, der lange mit Prof. DDr. Irmtraud Fischer die Leitung der Gespräche innehatte, wird diese Funktion an Prof. Dr. Ulf Bästlein von der Kunstuniversität Graz übergeben, aber dem Board erhalten bleiben.